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"Bollid" aus dem Mallorca-Urlaub

Wir waren bei mallorquinischen Freunden zum Essen eingeladen. Es gab einen typischen mallorquinischen Eintopf, allerdings aus der Kategorie "vegetarisch".

Normalerweise machen wir unsere Eintöpfe immer mit Fleisch. Die meisten mallorquinischen Eintöpfe, die wir kennen, enthalten auch in der Regel Fleisch und/oder Wurst. Wie überhaupt die Küche in Mallorca viele recht deftige Gerichte hat, schmackhafte mallorquinische Hausmannskost eben.

Zurück zu unserem Abendessen. Die Spanier essen übrigens immer recht spät, manchmal bekommt man erst so um zehn Uhr abends "was auf die Gabel".

Nun waren wir aber neugierig. "Bollid", so haben wir es lautlich verstanden (wenn es vielleicht anders geschrieben wird oder jemand es besser weiß, bitte posten), eine Art Suppentopf, sollte halt nur aus verschiedenen Gemüsesorten bestehen. Ohne Fleisch und Wurst.

Der Geruch aus der Küche: schon mal köstlich.

Und dann wurde der Eintopf serviert. In einem großen Tongeschirr, dampfend aus dem Backofen, kam er heiß und wohlriechend auf den Tisch.

Ein erster Blick verriet schon mal, dass mindestens Kohl, Spinat, Knoblauch und Tomaten beteiligt waren. Umringt war der Inhalt des Tongeschirrs mit einem Kranz von hart gekochten halbierten Eiern.

Wie nicht anders zu erwarten: es schmeckte köstlich. An keiner Stelle vermissten wir das Fleisch. Ein Eintopf, der durchaus mediterran schmeckt, durch den Knoblauch, durch den Mangold (als der sich der zunächst vermutete Spinat dann herausstellte; aber es müsste auch mit Spinat gehen) und die Mischung des Ganzen mit Kohlgeschmack.

Natürlich haben wir nach dem Rezept gefragt und es auch bekommen. Allerdings wusste die Gastgeberin und Köchin nicht genau, welche Mengen sie von den einzelnen Bestandteilen verwendet hatte. Weil sie natürlich "aus der la main" kochte. Aber wir haben es gemeinsam, so gut es ging, rekonstruiert.

Die Zutatenliste (6 Personen)

1 Paprika, rot soll sie sein
2 große Zwiebeln
4 große reife (wichtig) Tomaten
3 Knoblauchzehen
1 Bund Petersilie (es war glatte)
1 EL Paprikapulver, edelsüß
1 Bund Mangold
1 Bund Petersilie (glatte)
1 kleiner Weißkohl
1 kleiner Blumenkohl
6 mittelgroße Kartoffeln
6 Eier
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Fleischbrühe (kann Instant-Brühe sein; ganz strenge Vegetarier nehmen Gemüsebrühe)
Ein mindestens 2 Tage altes graues Brot, etwa in Baguettgröße (gibt es hier in Mallorca in Supermärkten auch schon so in trockenen Scheiben zu kaufen)

Die Paprika putzen und in kleine Stücke zerschneiden (wer nicht weiß, wie sowas geht, kann hier nachlesen).

Knoblauch aus seiner Schale befreien und in kleine Stücke schneiden. Diese Stücke auf einem kleinen Teller unter Zugabe von etwas Salz mit einer Gabel zerdrücken.

Zwiebel schälen und fein würfeln (ggf. hier nachgucken, wie es geht)

Tomaten in Würfel schneiden. Petersilie schneiden oder wiegen.

Mangold in feine Streifen schneiden.

Den Weißkohl in Streifen schneiden. Den Blumenkohl in Röschen zerteilen.

Die Kartoffeln schälen, halbieren.

Olivenöl in einem Tongeschirr erhitzen und die zerdrückten Knoblauchzehen darin anbraten, bis sie leicht braun werden. Die Paprika, die Zwiebeln und das Paprikapulver zugeben. Wenn die Zwiebeln braun geworden sind, die Tomatenstückchen und Petersilie zugeben und unterheben. Weiter ein paar Minuten schmoren lassen.

Wenn alles angeschmort ist, die Mangoldstreifen und Kohlanteile zugeben und unterheben. Die Kartoffeln untermischen. Das Ganze mit 2 Tassen Brühe (wer gern mehr Brühe hat, kann auch mehr zugeben) übergießen

Das Tongeschirr mit Inhalt gut zwanzig Minuten im Backofen bei 180 Grad mit Alu-Folie abgedeckt garen.

Während dieser Zeit die Eier hart kochen (ggf. hier nachsehen, wie es geht), schälen und halbieren.

Das alte Brot in möglichst dünne Scheiben schneiden. Dazu braucht man ein sauscharfes Gemüse-Messer. Also Messer vorher noch mal anschleifen!

Auf jeden eingedeckten Teller vier der dünnen Brotscheibchen legen.

Die Tonform mit "Bollid" aus dem Ofen holen, die halbierten Eier um den Inhalt herum drapieren, den Eintopf mit Olivenöl beträufeln und das Ganze auf den Tisch stellen. Jetzt nimmt sich jeder auf jedes Brotscheibchen einen Suppenlöffel voll Eintopf, verteilt dann soviel Brühe auf seinen Teller, dass das Brot sich vollgesogen hat. Manche mögen es gern, wenn sie noch mehr Brühe nehmen können, weil sie auch gern die gekochten Kartoffeln mit Brühe zerdrücken und "gematscht" essen.

Dazu wurden mäßig scharfe eingelegte grüne Chilis serviert.

Schmeckt wirklich lecker!

Wäre toll, wenn es mal jemand nachkocht und hier das Ergebnis postet!

Guten Appetit!

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± 2 Kommentare zu „"Bollid" aus dem Mallorca-Urlaub“

  1. 1

    id Kommentar von Ronny aus Mallorca

    Hallo, das Gericht kennen wir unter dem Namen „Sopes bollides“, allerdings haben wir das hier ohne Brot bekommen, aber auch mit Kartoffeln in ähnlicher Zusammensetzung vom Gemüse her. Das klingt ja auch nicht schlecht mit dem Brot drunter. Und Fleisch war da auch mit drin, Hühnerfleisch oder Kaninchenfleisch. Werden wir jetzt auch mal selbst fleischlos versuchen!

  2. 2

    id Kommentar von tomatomac

    Bei „sopes“ handelt es sich nicht etwa nur um die Mehrzahl des Wortes „sopa“ (Suppe), wie man als Deutscher vielleicht denken könnte. Als sopes bezeichnet man hier in Mallorca ganze Gerichte, die aus Gemüseeintöpfen und dünnen trockenen Graubrotscheiben „pan moreno“ bestehen. Diese werden dann mit Fleischsud (deshalb vielleicht die Assoziation zu „Suppe“) getränkt und mit dem Kohl bzw. den Gemüsen aus der „Greixonera“, dem traditionellen Tontopf, belegt. Es schmeckt übrigens viel besser als man von der puren Beschreibung des Rezeptes denken könnte.

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